Verhaltenstherapie bei nichtorganischer Schlafstörung
Behandlung von Schlafstörung (Insomnie)
Jeder von uns kennt schlaflose Nächte – vor einer Prüfung, aufgrund eines Streits oder belastender Alltagsprobleme haben wir Schwierigkeiten ein- und/oder durchzuschlafen. Wir liegen wach im Bett, oft grübelnd, und drehen uns von einer auf die andere Seite. Besteht aber die Ein- und Durchschlafstörung mit reduzierter Dauer und Qualität des Schlafes, einschließlich frühen morgendlichen Erwachens über einen beträchtlichen Zeitraum, so spricht man von einer krankheitswertigen Schlafstörung.
Behandlungen & Therapien
Was ist eine Schlafstörung?
Eine nichtorganische Schlafstörung tritt häufig als Reaktion auf ein belastendes Ereignis (Trennung, Todesfall, Jobverlust etc.) auf. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten vom Alltag abzuschalten und neigen zum Grübeln. Dadurch steigt ihr allgemeines Erregungsniveau und das Ein- und Durchschlafen wird erschwert oder verunmöglicht. Mit Fortbestehen der Schlafstörung können Betroffene selbst dann nicht mehr schlafen, wenn der Vortag entspannt und völlig stressfrei verlaufen ist. Vielmehr sind es die Gedanken an die Schlafstörung und die damit einhergehende Angst, die den Betroffenen den Schlaf rauben.
Das Bett wird immer mehr in Verbindung mit den nächtlichen Qualen gebracht. Schließlich wird unser Bett so zum Ort des Schreckens und sorgt dafür, dass die Schlafstörung weiterhin aufrecht bleibt. Aufgrund negativer Vorerfahrungen werden vor dem Zubettgehen negative Erwartungen aktiviert („ich werde auch heute nicht schlafen können“, „es wird bestimmt wieder furchtbar“). Diese negativen Erwartungen und Gedanken führen zu Gefühlen wie Zorn, Ohnmacht, Ärger etc. und schließlich zu physiologischen Veränderungen (Anspannung, Herzklopfen, Unruhe), die bewirken, dass wir tatsächlich nicht schlafen können und unsere Befürchtungen wahr werden (Teufelskreis der Schlafstörung).
Bitte kontaktieren Sie JUVENIS per Telefon unter +43 1 236 3020, per E-Mail an empfang@juvenismed.at oder über das Kontaktformular, um sich einen Beratungs- oder Behandlungstermin auszumachen.
Eingeschränkte Lebensqualität
Viele Betroffene neigen dazu, die Schwere der Störung zu katastrophisieren. Sie erleben den Schlaf als unkontrollierbar und unbeeinflussbar. Das schürt ihre Ängste. Patienten klagen über quälende Symptome am Tag wie beispielsweise Müdigkeit, Anspannung, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit. Sie erleben eine Reduktion der Leistungsfähigkeit, welche in den meisten Fällen nicht objektiv nachweisbar ist. Sie befürchten aufgrund des Schlafmangels letztlich nicht mehr arbeitsfähig zu sein und ihren Job zu verlieren.
Die Patienten zeigen zudem ein ausgeprägtes Schonverhalten. Beispielsweise vermeiden sie sportliche Aktivitäten weil sie sich zu erschöpft fühlen, sie vermeiden gesellschaftliche Ereignisse aus Sorge, zu spät ins Bett zu kommen, sie neigen dazu, früh ins Bett zu gehen in der Hoffnung, länger zu schlafen usw. Insgesamt schränken sie dadurch ihre Lebensqualität zunehmend ein und der Leidensdruck erhöht sich. Es ergeben sich mitunter auch negative Auswirkungen auf Sexualität, Partnerschaft und Beruf. Zudem haben Insomnie-Patienten nachweislich ein höheres Risiko an einer psychischen Störung (z.B. Depression) zu erkranken. Ohne Behandlung ist ein chronischer Verlauf der Schlafstörung sehr wahrscheinlich.
Behandlungsablauf
Jeder Behandlung geht eine ausführliche Anamnese und Diagnostik (Differentialdiagnostik) voraus. Medizinische Untersuchungen sind erforderlich, um mögliche organische Ursachen für die Schlafstörung auszuschließen. Auch soll festgestellt werden, ob die Schlafstörung ein Symptom einer anderen psychischen Krankheit (z.B. Depression) darstellt.
Im Rahmen der Psychotherapie wird ein individuelles Erklärungsmodell erstellt, welches Einsicht in die Entwicklung der Störung bietet. Dieses berücksichtigt vorexistierende Risikofaktoren (z.B. ungesunder Lebensstil, zu hohes Leistungsbedürfnis) ebenso wie Auslöser (z.B. Jobwechsel, Beförderung, Todesfall) und aufrechterhaltende Faktoren (z.B. Erwartungsängste und ständiges Grübeln im Bett) der Krankheit, welche im Rahmen der Behandlung besondere Berücksichtigung finden.
Bitte kontaktieren Sie JUVENIS per Telefon unter +43 1 236 3020, per E-Mail an empfang@juvenismed.at oder über das Kontaktformular, um sich einen Beratungs- oder Behandlungstermin auszumachen.
Neben einer Psychotherapie empfiehlt sich meist auch eine medikamentöse Therapie. Dafür ist es erforderlich, eine Fachärztin für Psychiatrie aufzusuchen. Ziel der Psychotherapie ist unter anderen die Vermittlung von Strategien, mit deren Hilfe die Patientin lernt, ihren Schlaf positiv zu beeinflussen ohne langfristig auf die Einnahme von Medikamente angewiesen zu sein.
Verhaltenstherapeutische Interventionen zur Behandlung einer nichtorganischen Schlafstörung
Kosten
Behandlung | Preis |
---|---|
1 Therapieeinheit bei Schlafstörung (50 Minuten) | € 110 |
Üblich ist eine Frequenz von 1 Therapieeinheit pro Woche.
Die Kostenrückerstattung der „klinisch-psychologischen Behandlung“ erfolgt nicht über die Krankenkasse. Einige private Zusatzversicherungen übernehmen häufig einen Teil der Kosten – dies wäre jedoch vom Patienten bei seiner Zusatzversicherung zu erfragen.
Zudem gibt es auch die Möglichkeit, die klinisch-psychologische Behandlung als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abzusetzen.
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Für den Inhalt dieser Seite verantwortlich: Mag. Hilde Winkler